Sammelklage gegen Amazon in UK betrifft 45 Mio. Verbraucher
Am 14. August 2025 wurde beim britischen Competition Appeal Tribunal eine Sammelklage gegen Amazon in UK eingereicht. Die Klage richtet sich gegen angebliche Verstöße gegen Preisparität-Regeln, die nach Angaben der Kläger zu höheren Kosten für Verbraucher geführt haben sollen. Rund 45 Millionen Konsumenten in Großbritannien sind potenziell betroffen.
Hintergrund der Sammelklage gegen Amazon in UK
Inhaltsverzeichnis
Die Sammelklage gegen Amazon in UK wurde von der Association of Consumer Support Organisations (ACSO) eingereicht. Die Organisation wirft Amazon vor, zwischen August 2019 und August 2025 Drittanbietern Vorgaben gemacht zu haben, die niedrigere Preise auf anderen Online-Plattformen verhinderten.
Preisparität bedeutet, dass Händler verpflichtet oder gedrängt werden, ihre Produkte auf einer bestimmten Plattform nicht günstiger als anderswo anzubieten. Kritiker bemängeln, dass dies den Wettbewerb einschränkt und Verbraucher dadurch höhere Preise zahlen.
ACSO sieht in der Sammelklage gegen Amazon in UK ein wichtiges Signal für den Verbraucherschutz. Gründer Matthew Maxwell-Scott erklärte, dass Millionen von Käufern täglich auf Amazon einkaufen und die Preispolitik nach Einschätzung der Organisation zu höheren Preisen geführt habe. Mit der Klage sollen Verbraucher entschädigt und wettbewerbsbeschränkende Praktiken aufgedeckt werden.
Opt-out-Verfahren – automatische Beteiligung der Verbraucher
Die Sammelklage ist als Opt-out-Verfahren ausgestaltet. Das bedeutet, dass alle Verbraucher in Großbritannien, die im relevanten Zeitraum bei Drittanbietern auf Amazon gekauft haben, automatisch Teil der Klage sind, sofern sie nicht aktiv widersprechen. Dadurch können Millionen Konsumenten ohne eigenes Zutun von möglichen Entschädigungszahlungen profitieren.
Juristische Vertretung und Ablauf des Verfahrens
Die Sammelklage gegen Amazon in UK wird von der Kanzlei Stephenson Harwood geführt, unterstützt von Monckton Chambers und der Brattle Group. Partnerin Genevieve Quierin betonte, dass Amazon trotz früherer regulatorischer Eingriffe weiterhin Preisstrategien verfolge, die aus Sicht der Kläger als wettbewerbswidrig gelten.
Parallele Verfahren mit Milliardenhöhe
Die aktuelle Klage ist nicht das einzige Verfahren gegen Amazon in Großbritannien. Laut Reuters laufen parallele Klagen von Händlern und weiteren Verbrauchergruppen mit einem potenziellen Gesamtwert von bis zu 4 Milliarden Pfund. Das Competition Appeal Tribunal hat mehreren dieser Verfahren die Fortführung erlaubt.
Die Preispolitik von Amazon steht weltweit unter Beobachtung. In Deutschland, Japan und Kanada laufen kartellrechtliche Untersuchungen, während die US Federal Trade Commission ein umfangreiches Verfahren gegen Amazon führt. Auch in Kalifornien wird ein separater Prozess vorbereitet, dessen Verhandlung für 2026 angesetzt ist. Die Sammelklage gegen Amazon in UK reiht sich damit in eine Serie internationaler Verfahren ein.
Sollte das Tribunal den Klagen stattgeben, könnten Verbraucher in Großbritannien Anspruch auf hohe Entschädigungen haben. Zudem könnte das Verfahren eine Signalwirkung für andere Märkte entfalten.
Faktenbox
| Fakten zur Sammelklage | |
|---|---|
| Einreichungsdatum | 14. August 2025 |
| Gericht | UK Competition Appeal Tribunal |
| Kläger | Association of Consumer Support Organisations (ACSO) |
| Betroffene Verbraucher | Rund 45 Millionen in Großbritannien |
| Zeitraum der Vorwürfe | August 2019 – August 2025 |
| Vorwurf | Preisparität führte zu höheren Kosten für Verbraucher |
| Parallele Klagen | Gesamtwert bis zu 4 Mrd. Pfund |
| Internationale Verfahren | Deutschland, Japan, Kanada, USA |
| Rechtliche Vertretung | Stephenson Harwood, Monckton Chambers, The Brattle Group |