Konsumklima im August 2025: Keine Erholung in Sicht

Das Konsumklima im August 2025 zeigt erneut einen Abwärtstrend. Der Indikator sinkt laut aktueller Erhebung des „GfK Konsumklima powered by NIM“ im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Punkte auf -21,5 Zähler. Bereits im Juli hatte der Wert mit -20,3 Punkten auf einem niedrigen Niveau gelegen. Die anhaltend hohe Sparneigung sowie gesunkene Konjunkturerwartungen tragen maßgeblich zum erneuten Rückgang bei.

Konsumklima im August 2025: Keine Erholung in Sicht

Sparneigung bremst Konsum weiter aus

Ein zentraler Grund für das schwache Konsumklima im August 2025 ist die gestiegene Sparneigung. Im Juli 2025 steigt der entsprechende Indikator um 2,5 Punkte auf 16,4 Punkte – der höchste Wert seit Februar 2024. Damals lag er bei 17,4 Punkten. Die Mehrheit der Verbraucher zieht es aktuell vor, Geld zurückzuhalten, statt in größere Anschaffungen zu investieren.

Rolf Bürkl, Head of Consumer Climate beim Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), erklärt: „Die Erholung der Konsumstimmung lässt weiter auf sich warten. Unsicherheit und hohe Preise, insbesondere für Lebensmittel, sorgen dafür, dass Konsumenten vorsichtig bleiben.“ Ohne mehr Planungssicherheit sei auch mittelfristig keine Trendwende zu erwarten.

Konsumklima im August 2025: Keine Erholung in Sicht
Konsumklima im August 2025: Keine Erholung in Sicht

Einkommenserwartungen legen weiter zu

Ein Lichtblick im Konsumklima im August 2025 sind die anhaltend positiven Einkommenserwartungen. Der entsprechende Indikator steigt im Juli um 2,4 Zähler auf 15,2 Punkte – ein 12-Monats-Hoch. Zuletzt wurde im Juli 2024 ein höherer Wert mit 19,7 Punkten erreicht.

Verbraucher rechnen mit einer verbesserten Kaufkraft. Neben Lohn- und Rentenanpassungen spielt auch die sinkende Inflation eine Rolle: Mit 2,0 Prozent liegt sie exakt auf dem Zielwert der Europäischen Zentralbank. Die positive Entwicklung wirkt sich jedoch bislang nicht auf das Kaufverhalten aus.

Anschaffungsneigung bleibt verhalten

Trotz besserer Einkommenserwartungen sinkt die Anschaffungsneigung erneut. Sie verliert drei Zähler und liegt im Juli bei -9,2 Punkten. Noch schlechter fiel der Wert nur im Februar dieses Jahres mit -11,1 Punkten aus.

Verbraucher halten sich mit größeren Ausgaben zurück – ein Zeichen für fehlendes Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung. Die Vorsicht bleibt hoch, obwohl die finanziellen Rahmenbedingungen sich für viele Haushalte tendenziell verbessern.

Konjunkturerwartungen brechen ein

Besonders deutlich fällt der Rückgang bei den Konjunkturerwartungen aus. Nach fünf Anstiegen in Folge verliert der Indikator im Juli zehn Punkte und fällt auf 10,1 Zähler. Im Vorjahresvergleich beträgt das Plus damit nur noch 0,3 Punkte.

Diese Entwicklung unterstreicht die fragile Lage: Globale Unsicherheiten, unter anderem im Hinblick auf die US-Zollpolitik, belasten die Stimmung. Der Optimismus einer kurzfristigen konjunkturellen Erholung scheint verflogen.

Konsumklima im August 2025 bleibt angespannt

Das Konsumklima im August 2025 zeigt keine Anzeichen einer Trendwende. Zwar steigen die Einkommenserwartungen, doch die zunehmende Sparneigung und die eingebrochene Konjunkturstimmung verhindern eine Erholung. Ohne klare Signale für wirtschaftliche Stabilität und mehr Vertrauen in die Zukunft dürften Verbraucher weiterhin vorsichtig bleiben – und das Konsumklima auf niedrigem Niveau verharren.