Michael ten Hompel investiert in Logistikbude
Der Logistikpionier Michael ten Hompel investiert in Logistikbude. Mit seinem Einstieg als Gesellschafter bei dem Dortmunder Technologie-Start-up stärkt der ehemalige Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) seine bisherige enge Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. Ziel der Partnerschaft ist es, einen digitalen Industriestandard für die automatische Verbuchung von Ladungsträgern zu etablieren – ein Bereich, der als zentraler Baustein zukünftiger Logistikprozesse gilt.
Ten Hompel wird Investor bei Logistikbude
Inhaltsverzeichnis
Nach mehr als einem Jahr beratender Tätigkeit im Board der Logistikbude weitet Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel sein Engagement nun auf eine finanzielle Beteiligung aus. Das persönliche Investment erfolgt nach eigener Aussage aus tiefer Überzeugung für das Konzept und die technologische Vision des Start-ups.
Die vom Dortmunder Unternehmen entwickelte Software automatisiert die Verwaltung von Paletten, Behältern und Gestellen vollständig, indem sie bestehende Datenquellen intelligent miteinander verknüpft. Dadurch lassen sich Prozesse wie Kontoabstimmung, Bestandsabgleich oder Inventur weitgehend ohne menschliches Eingreifen ausführen. Dokumente wie Palettenscheine werden per KI automatisch erkannt und verbucht.
„Mit der Softwarelösung der Logistikbude haben wir die einmalige Chance, einen digitalen Standard in einem zentralen Prozess der Logistik zu etablieren“, erklärt ten Hompel. Er wolle Teil dieser Entwicklung sein, weil die Technologie weit über inkrementelle Verbesserungen hinausgehe und das Potenzial habe, das Ladungsträgermanagement grundlegend zu verändern.
Von der Forschung in die Praxis
Während seiner Zeit am Fraunhofer IML förderte ten Hompel konsequent die Gründung von Start-ups aus dem Forschungsumfeld – so auch die Logistikbude GmbH. Bereits seit rund anderthalb Jahren unterstützt er das junge Unternehmen ehrenamtlich als Mitglied des Boards und bringt dort seine wissenschaftliche Expertise und strategische Erfahrung ein.
Für die Gründer Philipp Hüning und sein Team ist die Beteiligung ein starkes Signal. Sie sehen darin eine Bestätigung, dass ihr Ansatz, das Ladungsträgermanagement vollständig zu automatisieren, den Nerv der Branche trifft. Laut Hüning soll die Software zur führenden Plattform werden, die Transparenz und Effizienz entlang der gesamten Lieferkette deutlich erhöht.
Ziel: Industriestandard für automatisierte Ladungsträgerverwaltung
Die Vision der Logistikbude reicht über einzelne Anwendungsfälle hinaus. Das Unternehmen will einen Industriestandard für die automatische Ladungsträgerverbuchung schaffen – eine Schnittstelle, die den Datenaustausch zwischen Transport, Logistik, Handel und Produktion vereinheitlicht.
Damit würde erstmals ein übergreifendes System entstehen, das Ladungsträgerbewegungen digital abbildet und sämtliche Abrechnungsprozesse automatisiert.
Ten Hompel betont: „Wir reden hier nicht von ein paar Prozent Effizienzsteigerung, sondern von einer Lösung, die das Ladungsträgermanagement erstmals vollständig automatisiert.“
Michael ten Hompel: Ein Pionier der deutschen Logistik
Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten der deutschen Logistikbranche. Er gilt als Mitentwickler der Shuttletechnologie in der Intralogistik und hat in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich die Digitalisierung logistischer Prozesse geprägt.
Als langjähriger Institutsleiter am Fraunhofer IML und Ordinarius an der TU Dortmund initiierte er zahlreiche Forschungs- und Innovationsprojekte im Bereich der Automatisierung und des Internets der Dinge. Heute ist er Mitglied des Direktoriums des Lamarr-Instituts für Künstliche Intelligenz und Seniorprofessor an der TU Dortmund.
Seine Karriere begann er als Unternehmer: 1988 gründete er die GamBit GmbH, die sich auf Warehouse-Management-Systeme und industrielle Steuerungen spezialisierte und später in Vanderlande Industries aufging. Für seine Verdienste wurde ten Hompel vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande im Jahr 2023.
Bedeutung für den Logistikstandort Dortmund
Die Beteiligung von Michael ten Hompel an der Logistikbude stärkt auch den Logistikstandort Dortmund. Die Stadt gilt mit dem Fraunhofer IML, der TU Dortmund und zahlreichen Start-ups als ein führendes Zentrum für angewandte Logistikforschung in Europa.
Die enge Verbindung von Wissenschaft, Wirtschaft und Innovation bietet ideale Voraussetzungen, um neue Standards und Technologien in die Praxis zu überführen. Die Kooperation zwischen ten Hompel und der Logistikbude steht somit exemplarisch für den erfolgreichen Wissenstransfer zwischen Forschung und unternehmerischer Umsetzung.
Automatisierte Logistikprozesse im Fokus
Mit dem Einstieg von Michael ten Hompel erhält die Logistikbude nicht nur finanziellen Rückhalt, sondern auch strategische Unterstützung auf höchstem Niveau. In den kommenden Jahren will das Unternehmen seine Lösung weiter skalieren und neue Anwendungsfelder erschließen.
Im Fokus stehen dabei die vollständige Integration in ERP-Systeme, die Nutzung von KI für Prognosen sowie die Anbindung an bestehende Supply-Chain-Plattformen. Sollte es der Logistikbude gelingen, ihre Software als Industriestandard zu etablieren, könnte das Projekt die Effizienz in der gesamten europäischen Logistikbranche nachhaltig beeinflussen.
Faktenbox
| Fakten zur Beteiligung von Michael ten Hompel an der Logistikbude | |
|---|---|
| Investor | Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel |
| Unternehmen | Logistikbude GmbH, Dortmund |
| Beteiligungsform | Persönliches Investment als Gesellschafter |
| Ziel | Automatisierung und Standardisierung des Ladungsträgermanagements |
| Technologischer Schwerpunkt | KI-gestützte Verwaltung von Paletten, Behältern und Gestellen |
| Besonderheit | Etablierung eines digitalen Industriestandards für Ladungsträger |
| Ort und Datum | Dortmund, 21. Oktober 2025 |