Prosus übernimmt Just Eat Takeaway – Übernahme wird vollzogen
Prosus übernimmt Just Eat endgültig. Der niederländisch-südafrikanische Technologiekonzern hat sein Übernahmeangebot für Just Eat Takeaway.com (JET) für bedingungslos erklärt. Nach Abschluss der Angebotsphase kontrolliert Prosus nun rund 90,13 Prozent der ausgegebenen Aktien. Damit kann die Transaktion erfolgreich abgeschlossen und das Unternehmen neu ausgerichtet werden. Die Abwicklung und Auszahlung des Angebotspreises an die Aktionäre erfolgen am 6. Oktober 2025.
Prosus übernimmt Just Eat – Hintergrund der Transaktion
Inhaltsverzeichnis
Während der Angebotsfrist wurden 182.084.104 Aktien angedient oder verbindlich zugesagt. Diese entsprechen 90,13 Prozent des gesamten Aktienkapitals von JET. Alle Bedingungen aus der Angebotsunterlage sind damit erfüllt. Prosus will Just Eat künftig strategisch weiterentwickeln und das Unternehmen zu einem führenden europäischen Anbieter im Bereich Essenslieferungen machen.
Prosus-CEO Fabricio Bloisi bezeichnete die Übernahme als wichtigen Schritt, um JET zu transformieren und stärker auf Produkt, Kunden und Innovation auszurichten. Auch JET-Chef Jitse Groen begrüßte den Zusammenschluss und sprach von einer Chance, gemeinsam Wachstum zu beschleunigen.
Die Zahlung des Angebotspreises erfolgt am 6. Oktober 2025. Aktionäre, die bislang nicht angedient haben, können dies noch während der Post-Closing Acceptance Period nachholen. Diese Nachfrist läuft vom 3. Oktober 2025, 09:00 CEST, bis zum 16. Oktober 2025, 17:40 CEST. Bereits angediente Aktien können in dieser Zeit nicht zurückgezogen werden.
Geplantes Delisting von Just Eat
Prosus übernimmt Just Eat und beide Unternehmen planen, die Notierung der JET-Aktien an der Euronext Amsterdam so bald wie möglich zu beenden. Ein Delisting könnte die Handelbarkeit und den Marktwert verbleibender Aktien deutlich verringern. Aktionäre, die nicht verkaufen, sollten die rechtlichen Folgen prüfen. Dazu gehört insbesondere ein möglicher Asset Sale and Liquidation, also ein Verkauf von Unternehmenswerten mit anschließender Liquidation.
Vorstand und Aufsichtsrat bleiben bis zum Delisting unverändert. Danach treten die von Prosus nominierten Mitglieder Roberto Gandolfo, Fabricio Bloisi und Fahd Beg in den Aufsichtsrat ein. Mehrere bisherige Mitglieder – darunter Dick Boer und Abbe Luersman – scheiden aus.
Finanzierung und Anleiherückkauf
JET kündigte parallel zur Übernahme ein Rückkaufangebot für ausstehende Wandelanleihen an. Zur Finanzierung stellt Prosus ein Darlehen von bis zu 802 Millionen Euro bereit, das zu 3,5 Prozent jährlich verzinst und innerhalb von zwölf Monaten rückzahlbar ist. Prosus kann das Darlehen später in neue JET-Aktien umwandeln, sofern die Hauptversammlung dies genehmigt.
Mit über 90 Prozent Beteiligung hat Prosus die Kontrolle über Just Eat erlangt. Wer seine Aktien nicht anbietet, muss künftig mit eingeschränkter Liquidität und möglichen Strukturmaßnahmen wie einer Liquidation rechnen. Prosus dürfte nach Abschluss der Nachfrist und dem Delisting schnell an der strategischen Neuausrichtung arbeiten, um JET langfristig profitabler und wettbewerbsfähiger zu machen.
Faktenbox
Prosus übernimmt Just Eat |
|
|---|---|
| Gebotener Anteil | 90,13 % der ausgegebenen Aktien |
| Angediente Aktien | 182.084.104 Stück |
| Abwicklung (Settlement) | 6. Oktober 2025 |
| Nachfrist | 3.–16. Oktober 2025, 17:40 CEST |
| Geplantes Delisting | Euronext Amsterdam, zeitnah nach Abschluss |
| Darlehen von Prosus | 802 Mio. €, 3,5 % Zinsen p.a., 12 Monate Laufzeit |