Deutscher Textilhandel 2025 unter Druck

Der Deutsche Textilhandel 2025 steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Eine aktuelle EHI-Studie zum stationären Einzelhandel macht deutlich, dass die Branche Mode & Accessoires trotz ihrer Bedeutung für die Innenstädte unter starkem Druck steht. Rückläufige Umsätze, veränderte Konsumgewohnheiten und die Digitalisierung bestimmen die Entwicklungen.

Deutscher Textilhandel 2025 unter Druck
Deutscher Textilhandel 2025 unter Druck

Rolle des Textilhandels für Innenstädte

Der Modehandel gilt weiterhin als zentraler Anziehungspunkt für deutsche Innenstädte. Nach Angaben des EHI ist der Einkauf von Bekleidung, Schuhen oder Lederwaren ein Hauptgrund für den Besuch der Stadtzentren. Dennoch musste der Deutsche Textilhandel 2025 bereits im Vorjahr einen Umsatzrückgang von 0,6 Prozent hinnehmen. Besonders kleinere Fachhändler sind betroffen, während große Ketten ihre Marktposition festigen.

Die umsatzstärksten Vertriebslinien werden von H&M (2.265 Mio. Euro), Deichmann (1.900 Mio. Euro) und C&A (1.600 Mio. Euro) angeführt. Insgesamt betreiben Mode- und Accessoires-Händler rund 19.000 Verkaufsstellen in Deutschland.

Deutscher Textilhandel 2025 unter Druck
Deutscher Textilhandel 2025 unter Druck. Bild: EHI

Digitalisierung verändert den Markt

Die Digitalisierung spielt im Deutschen Textilhandel 2025 eine entscheidende Rolle. Bereits 70,4 Prozent der Händler im Segment Mode & Accessoires verfügen über einen Onlineshop. Damit liegt die Branche deutlich über dem Lebensmittelhandel, der nur einen Onlineanteil von 6,8 Prozent erreicht.

Dieser hohe Digitalisierungsgrad zeigt, dass Onlineangebote zunehmend als Standard erwartet werden. Händler, die stationäre Geschäfte mit digitalen Kanälen erfolgreich verbinden, haben bessere Chancen, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Marktstruktur und internationale Konkurrenz

Die Marktstruktur im Deutschen Textilhandel 2025 zeigt, dass vollsortimentierte Modegeschäfte 56,7 Prozent des Umsatzes erwirtschaften. Schuh- und Lederwarenhändler erreichen 15,6 Prozent, während Textildiscounter auf 17,7 Prozent kommen.

Zusätzlichen Druck üben internationale Plattformen wie Shein und Temu aus. Sie verändern Preisniveaus und Kundenerwartungen nachhaltig und machen es für stationäre Händler schwerer, ihre Position zu behaupten. Nach Einschätzung des EHI ist eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Städten, Immobilienbesitzern und Händlern notwendig, um den Modehandel als Frequenzbringer in Innenstädten zu sichern.

Deutscher Textilhandel 2025 unter Druck
Deutscher Textilhandel 2025 unter Druck. Bild: EHI

Deutscher Textilhandel 2025 – Ausblick

Die EHI-Studie verdeutlicht, dass der Deutsche Textilhandel 2025 vor einem Strukturwandel steht. Während der Lebensmittelhandel durch seine Besonderheiten stabiler bleibt, muss die Textilbranche stärker in digitale Strategien investieren. Erfolgreiche Unternehmen setzen auf eine enge Verzahnung von stationärem Handel und E-Commerce.

Für die Zukunft ist eine weitere Konzentration auf wenige große Marktakteure wahrscheinlich. Kleinere Händler ohne digitale Infrastruktur und klare Profilierung geraten dagegen zunehmend ins Hintertreffen.

Faktenbox

Deutscher Textilhandel 2025 – Zentrale Kennzahlen
Anteil Mode & Accessoires am stationären Umsatz 6,5 %
Anzahl Verkaufsstellen Mode & Accessoires 19.074
Umsatzrückgang 2024 -0,6 %
Top-Anbieter nach Umsatz H&M, Deichmann, C&A
Anteil Modehändler mit Onlineshop 70,4 %