International bei eBay verkaufen: So gelingt der Einstieg in neue Märkte

Der weltweite E-Commerce entwickelt sich dynamisch. Während der deutsche Markt Anzeichen von Sättigung zeigt, bieten internationale Märkte neue Chancen. Für Händler, die international bei eBay verkaufen möchten, geht es um weit mehr als zusätzlichen Umsatz: Es ist eine strategische Entscheidung, die langfristig Stabilität und neue Kundenkreise sichern kann. Ein aktueller Leitfaden von eBay zeigt, welche Strategien, Chancen und Herausforderungen damit verbunden sind.

International bei eBay verkaufen: So gelingt der Einstieg in neue Märkte
International bei eBay verkaufen: So gelingt der Einstieg in neue Märkte

Globale Trends: Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist

In Deutschland stagnierten die E-Commerce-Umsätze seit 2021 weitgehend. Ursachen sind unter anderem Inflation, steigende Energiepreise und ein verhaltener Konsum. In Europa und weltweit zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Allein 2024 stieg der europäische Onlinehandel um über 11 Prozent. Prognosen gehen davon aus, dass das weltweite Marktvolumen bis 2029 mehr als 6,4 Billionen US-Dollar erreichen wird.
Wer heute beginnt, international bei eBay verkaufen zu wollen, sichert sich die Chance, an dieser Entwicklung teilzuhaben und Abhängigkeiten vom Heimatmarkt zu verringern. Besonders deutsche Nischenprodukte, spezialisierte Sortimente und Qualitätswaren sind international gefragt.

Zwei Wege zum internationalen Verkauf bei eBay

eBay bietet zwei zentrale Modelle, mit denen Händler ihre Reichweite ausbauen können:

    1. Passiver internationaler Verkauf über eBay.de
      Händler fügen internationalen Versand zu ihren bestehenden Angeboten hinzu. Vorteile: automatische Übersetzung der Angebotstitel, Umrechnung in Landeswährungen und geringer organisatorischer Aufwand.
      Nachteil: Bei der gezielten Suche nach lokalen Angeboten erscheinen diese Produkte oft nicht.
    2. Aktiver internationaler Verkauf über lokale eBay-Websites
      Händler erstellen separate Angebote in Zielländern wie Frankreich, Spanien oder den USA. Dadurch gewinnen sie mehr Kontrolle über Preisgestaltung, Übersetzungen und Sichtbarkeit.
      Empfehlung: Mit passivem Verkauf starten und nach ersten Erfolgen Schritt für Schritt zum aktiven Modell wechseln.

Für beide Modelle gilt: Wer international bei eBay verkaufen möchte, sollte vorab eine Marktanalyse durchführen.

Analyse der Zielmärkte: Nachfrage und Potenzial erkennen

Laut eBay gehen aktuell 79 Prozent der deutschen Exporte in EU-Länder, 21 Prozent in Drittländer. Besonders beliebt sind Frankreich, Österreich, Spanien, die USA und das Vereinigte Königreich.
Das kostenlose eBay-Tool „Produktrecherche“ zeigt Verkäufe und Preistrends der letzten drei Jahre, sodass Händler einschätzen können, ob ihr Sortiment in bestimmten Märkten gefragt ist. Besonders nachgefragte Kategorien sind Elektronik & Technik, Haus & Garten, Fashion sowie Sammelobjekte.

Rechtliche Rahmenbedingungen: Steuern und Kennzeichnungen

Ein zentrales Thema für Händler, die international bei eBay verkaufen, ist die Umsatzsteuer. Innerhalb der EU erleichtert das One-Stop-Shop-Verfahren (OSS) seit 2021 die zentrale Abwicklung. Dadurch sinkt der Verwaltungsaufwand um bis zu 95 Prozent.
Trotzdem bleibt die Einhaltung nationaler Vorschriften entscheidend. Händler sollten prüfen, ob ihre Produkte korrekt gekennzeichnet sind – beispielsweise mit CE-, REACH- oder WEEE-Zertifikaten. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich die Rücksprache mit Steuer- oder Rechtsberatern.

Logistik und Retouren: Effiziente Lösungen nutzen

Logistik gilt als einer der komplexesten Bereiche im internationalen Handel. Versandkosten, Zollbestimmungen und Retourenregelungen variieren je nach Markt.
eBay bietet mit Fulfillment by Orange Connex eine Lösung, die Versand in 26 EU-Länder und die Schweiz ermöglicht. Bestellungen werden am Tag des Auftragseingangs bearbeitet, was die Liefergeschwindigkeit erhöht und die Kundenzufriedenheit steigert.
Auch große Anbieter wie DHL, Hermes, UPS oder FedEx bieten internationale Services mit Sendungsverfolgung und digitaler Zollabwicklung. Händler, die international bei eBay verkaufen, sollten Versandzeiten und -kosten fest in ihre Preiskalkulation aufnehmen.

Sprache und Kundenservice als Wettbewerbsvorteil

Erfolgreich im Ausland verkaufen bedeutet auch, die Kunden in ihrer Sprache anzusprechen. Mit Tools wie eBaymag oder dem Europäischen Verkaufsbeschleuniger von WebInterpret lassen sich Angebote automatisch übersetzen und an die jeweilige Marktsituation anpassen.
Zusätzlich bietet eBay automatische Übersetzungen in der Kundenkommunikation – sowohl über die App als auch am Desktop. Das reduziert Rückfragen und stärkt das Vertrauen internationaler Käufer.

Schrittweise Expansion: Vom EU-Nachbarland bis in die USA

Viele Händler starten mit Ländern, die niedrige Markteintrittsbarrieren haben, etwa Österreich oder die Niederlande. Dort erleichtern gemeinsame Währungsräume und ähnliche Konsumgewohnheiten den Einstieg. Nach ersten Erfahrungen können weitere Märkte wie Frankreich, Spanien oder die USA folgen.
Eine klare Strategie, die Nutzung moderner Tools und die Zusammenarbeit mit zuverlässigen Logistikpartnern sind entscheidend, damit international bei eBay verkaufen zu einem nachhaltigen Wachstumstreiber wird.

Faktenbox

Faktenbox: International bei eBay verkaufen
Prognose weltweiter E-Commerce 2029 über 6,4 Billionen US-Dollar
Anteil deutscher eBay-Exporte in die EU 79 %
Beliebte Zielmärkte Frankreich, Österreich, Spanien, USA, UK
Gefragte Kategorien Elektronik, Haus & Garten, Fashion, Sammelobjekte
Wichtige Hilfsmittel eBaymag, WebInterpret, OSS-Verfahren
Empfohlene Logistikpartner DHL, Hermes, UPS, Orange Connex