PayPal AGB Änderungen: Was Nutzer und Händler jetzt wissen müssen
Inhaltsverzeichnis
In diesem Jahr hat es umfangreiche PayPal AGB Änderungen gegeben und das Unternehmen plant weitere bedeutende Updates für 2026. Bereits seit dem Sommer 2025 sind neue Funktionen wie das Rewards-Programm und die PayPal Debit Mastercard aktiv. Im Januar 2026 folgen weitere Neuerungen mit Fastlane, PayPal Links und erweiterten Wallet-Integrationen.
Die PayPal AGB Änderungen verteilen sich auf mehrere Phasen. Während einige Neuerungen bereits seit Juli 2025 aktiv sind, werden andere erst im Januar 2026 eingeführt. Das Ziel von PayPal ist es, das Zahlungserlebnis zu verbessern, neue Anreize für Nutzer zu schaffen und die Sicherheit sowie Transparenz zu erhöhen.
PayPal AGB Änderungen: Bereits aktiv seit Juli 2025
Das neue Rewards-Programm mit wichtigen Einschränkungen
Das PayPal Rewards-Programm ist seit dem 17. Juli 2025 aktiv und bietet Nutzern die Möglichkeit, Punkte bei Transaktionen zu sammeln. Allerdings gibt es mehrere Fallstricke, die Nutzer kennen sollten.
Das System funktioniert einfach: Ein PayPal Punkt entspricht 0,01 Euro, somit sammeln sich bei zehn Euro Einkauf ein Euro in Punkten an. Allerdings erhalten Nutzer nur Punkte für Einkäufe über PayPal-interne Links – ohne diese speziellen Links gibt es keine Punkte. Das ist ein entscheidender Unterschied zu anderen Belohnungsprogrammen, da nicht alle PayPal-Transaktionen punkten.
Ein zweites Problem ist die Dauer der Gutschrift. Punkte erscheinen zunächst als „ausstehend“ und werden typischerweise zwischen sofort und 14 Tagen freigegeben. Bei einigen Transaktionen – besonders bei Reisebuchungen – kann es bis zu 90 Tage dauern, bis die Punkte verfügbar sind. Noch kritischer: Punkte verfallen nach 3 Jahren. PayPal sendet zwar Benachrichtigungen, aber wer seine Punkte nicht beachtet, verliert sie unwiederbringlich.
Zusätzlich kann PayPal Punkte in mehreren Fällen entziehen. Bei Rückbuchungen oder Retouren werden erworbene Punkte wieder abgezogen. Bei Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen können Punkte sofort gelöscht werden. Wenn Nutzer das Rewards-Programm verlassen, verfallen alle nicht eingelösten Punkte sofort – ein großer Anreiz, sie schnell auszugeben. Und falls PayPal das Programm selbst beendet, ist eine automatische Auszahlung nicht garantiert.
Kündigungsfrist: PayPal kann das gesamte Rewards-Programm mit nur einem Monat Ankündigung einstellen.
Die neue PayPal Debit Mastercard: Kosten und Einschränkungen
Seit Juli 2025 können PayPal-Nutzer eine physische Debit Mastercard beantragen. Es gibt zwei Varianten: eine digitale Karte (kostenlos, sofort in der App) und eine physische Karte mit Gebühren.
Die physische Karte kostet in der Ausstellung 4,99 Euro einmalig. Wer Bargeld abheben möchte, zahlt 2 Euro pro Abhebung am Geldautomaten – unabhängig vom Abhebungsbetrag. Das ist besonders bei häufigen, kleineren Abhebungen schnell teuer. Es fallen keine Jahresgebühren an, und Fremdwährungsgebühren entfallen ebenfalls.
Die Karte funktioniert primär mit dem PayPal-Guthaben. Bei unzureichendem Guthaben greift sie automatisch auf ein verknüpftes Bankkonto oder eine hinterlegte Kreditkarte zu. Die Akzeptanz ist weltweit auf über 44 Millionen Akzeptanzstellen verteilt. Das tägliche Ausgabenlimit liegt bei 6.000 Euro.
Ein kritischer Punkt für Käufer: Der PayPal-Käuferschutz gilt nur für Online-Zahlungen. Wenn Nutzer die Karte im Geschäft (stationär) einsetzen, haben sie keinen Käuferschutz. Das ist ein erheblicher Unterschied zu Online-Käufen und sollte bei der Entscheidung für die Karte berücksichtigt werden.
Neue Gebühren für Zettle-Transaktionen
Für Verkäufer, die Zettle by PayPal nutzen (das mobile Kartenlesegerät für stationäre Zahlungen), hat sich die Gebührenstruktur standardisiert. Seit dem 17. Juli 2025 liegt die Transaktionsgebühr einheitlich bei 1,39% pro Transaktion. Diese neue Standardisierung bietet mehr Klarheit, kann aber für Händler mit bisherigen besseren Konditionen teurer werden.
Alternative Zahlungsmethoden: Rückbuchungsrisiken seit September 2025
Seit dem 29. September 2025 gelten neue Klarstellungen bei Rückbuchungen. PayPal hat dokumentiert, dass Rückbuchungen fehlende Beträge enthalten können. Das bedeutet: Bei einer Rückbuchung können zusätzliche Kosten anfallen. Ein Anhang listet konkret auf, welche Zahlungsmethoden davon betroffen sind. Für Verkäufer ist das wichtig zu verstehen, um Überraschungen bei Rückbuchungen zu vermeiden.
Kommende PayPal AGB Änderungen ab Januar 2026
PayPal Links: Neue Funktion zum Geldtransfer
Ab dem 22. Januar 2026 führt PayPal die neue „PayPal Links„-Funktion ein. Damit können Nutzer und Unternehmen individuelle, temporäre Zahlungslinks erstellen und teilen – per SMS, E-Mail, WhatsApp oder anderen Messaging-Apps.
Das Prinzip ist einfach: Ein Link wird erstellt, um Geld zu senden oder anzufordern. Der Link ist personalisiert, sicher und verfällt automatisch nach 10 Tagen, wenn er nicht eingelöst wurde. Das schafft Sicherheit, da alte Links nicht mehr funktionieren.
Voraussetzung ist ein persönliches PayPal-Konto mit aktiver Kontoführung. Nutzer müssen den neuen PayPal Nutzungsbedingungen zustimmen, bevor sie die Funktion nutzen können.
Fastlane: Der schnellere Checkout kommt nach Deutschland
Fastlane ist eine PayPal-Technologie, die ursprünglich 2024 in den USA eingeführt wurde. Ab Januar 2026 wird sie nun auf Deutschland ausgerollt. Fastlane macht den Online-Checkout deutlich schneller, indem es gespeicherte Zahlungsinformationen, Adressen und Kontaktdaten automatisch ausfüllt.
Das Ziel ist, dass Nutzer schneller einkaufen können – besonders wichtig bei mobilen Einkäufen. Die Daten werden mit ausdrücklicher Genehmigung gespeichert und nur für den Checkout und verwandte Online-Shopping-Aufgaben verwendet. In den Nutzungsbedingungen werden neue Begriffe für Fastlane-Checkout und entsprechende Datenschutzklauseln hinzugefügt.
Fastlane arbeitet auch mit digitalen Wallets zusammen, was zu noch schnelleren Zahlungen führt.
Apple Pay und Google Pay Integration für PayPal-Karten
Eine weitere Neuerung ab Januar 2026: PayPal-Nutzer können ihre von PayPal ausgestellten Karten zu Apple Pay, Google Pay und ähnlichen digitalen Wallets hinzufügen. Das ermöglicht kontaktlose Zahlungen direkt über das Smartphone.
Allerdings: Das funktioniert nur mit bestimmten von PayPal ausgestellten Karten und erfordert separate Nutzungsbedingungen sowie Datenschutzhinweise. Die Integration in externe Wallets ist optional (Opt-in-Modell), sodass Nutzer selbst entscheiden, ob sie diese Funktion aktivieren möchten. Wichtig zu verstehen ist, dass externe Wallet-Anbieter (Apple, Google) die Daten nach ihren eigenen Datenschutzrichtlinien verarbeiten – PayPal kontrolliert das nicht vollständig.
Erweiterte Datenschutzerklärung ab Januar 2026
Die PayPal-Datenschutzerklärung wird zum 22. Januar 2026 umfassend überarbeitet. Die neuen Abschnitte dokumentieren detailliert:
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- Wie Fastlane-Daten gespeichert und genutzt werden
- Wie externe Wallet-Anbieter mit Daten umgehen
- Wie das Rewards-Programm Punkte trackt und verarbeitet
- Detaillierte Erklärungen zur Zahlungsinformations-Speicherung
Die Überarbeitung zielt auf noch höhere DSGVO-Konformität ab und gibt Nutzern klarere Kontrolle über ihre Datenschutzrechte (Widerspruch, Löschung, Portabilität).
Neue Vorgaben für „Später bezahlen“-Werbung
Ab Januar 2026 gibt es neue Klarstellungen zur Werbung für PayPal-Angebote wie „Jetzt kaufen, später bezahlen“. PayPal legt fest, dass Händler regelkonform werben müssen und Werbemaßnahmen an PayPal-Werbeprogramm-Anforderungen einhalten müssen. Das soll Verbraucher vor irreführender Werbung schützen.
Was PayPal AGB Änderungen für verschiedene Nutzergruppen bedeuten
Für Privatnutzer und Verbraucher
Privatnutzer profitieren von neuen Funktionen wie PayPal Links (einfacher Geldtransfer) und schnellerem Checkout durch Fastlane. Das Rewards-Programm bietet Punkte, aber nur wenn man über PayPal-interne Links einkauft – das ist eine wichtige Einschränkung.
Die neue Mastercard bringt Flexibilität mit sich, aber mit Einschränkungen: Stationäre Einkäufe sind nicht durch Käuferschutz geschützt. Auch sollten Nutzer die Geldautomat-Gebühren von 2 Euro pro Abhebung kalkulieren – bei häufigem Bargeld-Zugang wird das teuer.
Handlungsempfehlungen für Nutzer:
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- Rewards-Punkte aktiv nutzen, bevor sie verfallen (3-Jahre-Frist)
- Mastercard primär für Online-Einkäufe nutzen, nicht stationär
- Geldautomaten-Abhebungen begrenzen (2 € pro Abhebung)
- Datenschutzerklärung nach Januar 2026 gründlich lesen
Für Verkäufer und Unternehmen
Verkäufer müssen mit verschärften Anforderungen rechnen. Der Verkäuferschutz erfordert jetzt strengere technische Anforderungen bei der PayPal-Integration im Checkout. Wer diese nicht erfüllt, riskiert den Schutz bei problematischen Transaktionen.
Die neuen Zettle-Gebühren (1,39% standardisiert) sind zu beachten. Bei Rückbuchungen können jetzt fehlende Beträge anfallen – ein zusätzliches finanzielles Risiko, das es vorher so nicht gab.
Auch für die Werbung von PayPal-Angeboten gelten ab Januar 2026 neue Regeln. Irreführende oder regelwidrige Werbung ist nicht mehr zulässig.
Handlungsempfehlungen für Verkäufer:
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- PayPal-Checkout-Integration technisch überprüfen und optimieren
- Zettle-Gebühren (1,39%) in Preiskalkulation einplanen
- Rückbuchungsrisiken berücksichtigen (können fehlende Beträge enthalten)
- Werbung für „Später bezahlen“ an neue Anforderungen anpassen
- AGB vor Januar 2026 vollständig lesen
Die Bedeutung der erweiterten Kündigungsrechte
Ein oft übersehener Punkt in den PayPal AGB Änderungen sind die vereinfachten Kündigungsrechte. PayPal kann jetzt:
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- Das Rewards-Programm mit nur 1 Monat Vorankündigung beenden
- Die PayPal Debit Mastercard mit 1 Monat Vorlauf kündigen
- Bei schwerwiegenden Verstößen sogar ohne Ankündigung Konten ausschließen
Das bedeutet: Nutzer sollten ihre Punkte nicht unbegrenzt lange „sparen“, da das Programm jederzeit eingestellt werden kann. Und wer die PayPal Mastercard aktiv nutzt, sollte sich bewusst sein, dass dieses Angebot nicht unbegrenzt verfügbar ist.
Worauf sollte man bei PayPal AGB Änderungen achten?
Die PayPal AGB Änderungen bieten neue Funktionen und Flexibilität, bringen aber auch wichtige Fallstricke mit sich. Das Rewards-Programm ist attraktiv, funktioniert aber nur mit PayPal-Links und die Punkte verfallen nach 3 Jahren. Die Mastercard ermöglicht mobiles Bezahlen, hat aber keinen Käuferschutz im stationären Handel.
Für Verkäufer bedeuten die Änderungen strengere Anforderungen und höhere Vorsicht bei Rückbuchungen. Die neuen Features wie Fastlane und PayPal Links versprechen bessere Nutzererfahrung, erfordern aber auch erhöhte Aufmerksamkeit beim Datenschutz.
Die wichtigste Empfehlung: Lesen Sie die Nutzungsbedingungen gründlich, bevor Sie die neuen Funktionen nutzen oder bei PayPal AGB Änderungen ab Januar 2026 aktiv werden. Wer den neuen Bedingungen nicht zustimmt, sollte sein PayPal-Konto vor dem Inkrafttreten kündigen. Für alle anderen gilt: Informieren Sie sich über die Details, um von den Neuerungen optimal zu profitieren und Risiken zu minimieren.
Daten und Fristen
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- 17. Juli 2025: Rewards-Programm, Mastercard und neue Zettle-Gebühren aktiv
- 29. September 2025: Neue Klarstellungen zu Rückbuchungen
- 22. Januar 2026: PayPal Links, Fastlane, Wallet-Integrationen, überarbeitete Datenschutzerklärung
Faktenbox: PayPal AGB Änderungen im Überblick
| Funktion | Status | Details |
|---|---|---|
| Rewards-Programm | ✅ Aktiv seit 17.07.2025 | Punkte nur über PayPal-Links, verfallen nach 3 Jahren, können entzogen werden |
| Debit Mastercard | ✅ Aktiv seit 17.07.2025 | 4,99 € Ausstellung, 2 € Geldautomat, nur Online-Käuferschutz |
| Zettle-Gebühren | ✅ Aktiv seit 17.07.2025 | 1,39% standardisiert pro Transaktion |
| Rückbuchungsklarstellung | ✅ Aktiv seit 29.09.2025 | Fehlende Beträge möglich, betroffene Zahlungsarten dokumentiert |
| PayPal Links | 🔜 Kommt 22.01.2026 | Neue Funktion, Links verfallen nach 10 Tagen |
| Fastlane | 🔜 Kommt 22.01.2026 | Deutschland-Expansion, schnellerer Checkout |
| Wallet-Integration | 🔜 Kommt 22.01.2026 | Apple Pay, Google Pay für PayPal-Karten |
| Datenschutzerklärung | 🔜 Kommt 22.01.2026 | Umfassend überarbeitet, neue Abschnitte zu Fastlane, Rewards, Wallets |
| „Später bezahlen“-Werbung | 🔜 Kommt 22.01.2026 | Neue Klarstellungen für regelkonforme Werbung |