Markt für Leuchten und Lampen: Umsatzrückgang und Perspektiven bis 2029
Der Markt für Leuchten und Lampen befindet sich weiterhin im Rückwärtsgang. Nach bereits schwachen Vorjahren setzt sich der Trend 2024 fort: Die Umsätze sanken um 6,1 Prozent auf knapp 4,8 Milliarden Euro. Gründe liegen im zurückhaltenden Konsum, dem technologischen Wandel durch LED-Anwendungen und einem verschärften Preiswettbewerb. Branchenanalysen des IFH Köln und der BBE Handelsberatung zeichnen ein Bild eines Marktes im strukturellen Umbruch – mit eingeschränkten Wachstumsaussichten bis 2029.
Aktuelle Lage im Markt für Leuchten und Lampen
Inhaltsverzeichnis
Das Marktumfeld ist von einer anhaltend verhaltenen Konsumstimmung geprägt. Verbraucher konzentrieren ihre Ausgaben zunehmend auf lebensnotwendige Bereiche wie Lebensmittel, Energie und Reisen. Der Markt für Leuchten und Lampen verliert dadurch an Priorität. Im Jahr 2024 wurde ein erneuter Umsatzrückgang auf rund 4,8 Milliarden Euro verzeichnet – nach einem bereits schwachen Vorjahr.
Besonders betroffen ist das Segment der Lampen, zu dem Glühlampen, Entladungslampen und LED-Leuchtmittel zählen. Seit 2017 hat sich das Umsatzvolumen nahezu halbiert. Der LED-Umstieg sorgt für längere Produktlebenszyklen und verringert die Ersatzkäufe, was die Nachfrage dauerhaft reduziert.
Ursachen für den Umsatzrückgang
Der strukturelle Wandel im Markt für Leuchten und Lampen geht über konjunkturelle Effekte hinaus. Zentrale Ursachen sind:
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- Technologischer Fortschritt: LED-Produkte haben traditionelle Leuchtmittel abgelöst. Die hohe Lebensdauer reduziert den Wiederkaufsbedarf.
- Preisorientiertes Konsumverhalten: Nach der pandemiebedingten Sonderkonjunktur ist eine Normalisierung eingetreten. Viele Haushalte verschieben Anschaffungen im Wohnbereich.
- Ausbleibende Impulse im Wohnsegment: Renovierungen und Neuanschaffungen erfolgen selektiv, nicht flächendeckend.
Auch die übrigen Marktsegmente – Wohnleuchten, technische Leuchten und sonstige Leuchten – verzeichnen Umsatzverluste, wenn auch weniger stark als das Segment Lampen.
Vertriebskanäle: Onlinehandel als Stabilitätsfaktor
Während stationäre Vertriebskanäle wie SB-Warenhäuser, Möbelhandel oder Baumärkte 2024 weiter Marktanteile verlieren, zeichnet sich im E-Commerce ein gegenteiliger Trend ab. Internetspezialisten wie Amazon, Temu oder Shein konnten als einzige Vertriebsform ein leichtes Plus von 1,6 Prozent erzielen.
Der Markt für Leuchten und Lampen spiegelt damit eine veränderte Konsumrealität wider: Preisvergleich, Verfügbarkeit und Sortimentsbreite sind entscheidende Kaufkriterien, die Onlineplattformen gezielt bedienen. Die pandemiebedingten Sonderimpulse durch stationäre Aktionsware, etwa im Lebensmitteleinzelhandel, konnten 2024 nicht gehalten werden.
Prognose bis 2029: Moderate Rückgänge erwartet
Für 2025 prognostizieren die Analysten einen weiteren Umsatzrückgang von rund 4,4 Prozent. Bis 2029 wird der Markt für Leuchten und Lampen voraussichtlich kontinuierlich schrumpfen – allerdings in abgemilderter Form. Je nach Szenario wird mit durchschnittlichen jährlichen Rückgängen zwischen -2,4 und -1,2 Prozent gerechnet.
Zukünftiges Wachstum wird weniger über den Produktverkauf als über Serviceleistungen generiert. Konzepte wie Beratung, Planung, Installation und Smart-Lighting-Systeme gewinnen an Bedeutung. Anbieter, die Lösungen statt Einzelprodukte liefern, haben bessere Chancen, stabile Erträge zu erzielen.
Markt im Wandel statt Wachstum
Die kommenden Jahre werden im Markt für Leuchten und Lampen von Konsolidierung geprägt sein. Statt Mengenwachstum stehen Servicequalität, smarte Steuerungssysteme und zirkuläre Produktkonzepte im Fokus. Anbieter, die Komplettlösungen im Bereich Smart Lighting und Energieeffizienz bieten, können langfristig neue Kundengruppen ansprechen.
Klar ist: Ein schneller Turnaround ist nicht zu erwarten. Der Markt bleibt anspruchsvoll – und verlangt von Händlern wie Herstellern eine klare strategische Neuausrichtung.
Faktenbox
| Marktzahlen – Markt für Leuchten und Lampen | |
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| Umsatz 2024 | ca. 4,8 Mrd. Euro |
| Umsatzentwicklung 2024 | -6,1 % gegenüber Vorjahr |
| Prognose 2025 | -4,4 % weiterer Rückgang |
| Langfristtrend bis 2029 | -2,4 % bis -1,2 % jährlich (je nach Szenario) |
| Stärkster Vertriebskanal 2024 | Internetspezialisten (+1,6 %) |
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