Digitale Transformation bei KMU: Deutschland zwischen Fortschritt und Tempoverlust
Eine aktuelle Studie von Qonto und Appinio zeigt, wie weit die digitale Transformation bei KMU in Deutschland fortgeschritten ist. Kleine und mittlere Unternehmen sehen sich hierzulande besser aufgestellt als ihre europäischen Nachbarn – doch das Tempo des technologischen Wandels bleibt eine Herausforderung.
Selbstbewusste KMU mit unterschiedlichem Digitaltempo
Inhaltsverzeichnis
Laut der im August 2025 durchgeführten Befragung unter 1.600 Entscheidungsträgern in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien erkennen 84 Prozent der deutschen Unternehmen die Bedeutung von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) an. Dennoch stufen nur 32 Prozent die digitale Transformation bei KMU als besonders hohe Priorität ein.
Im europäischen Durchschnitt halten 92 Prozent der Befragten den digitalen Wandel für wichtig, doch auch hier zeigt sich: Der Wille ist da, die Geschwindigkeit oft nicht. Gerade in Deutschland wird deutlich, dass operative Digitalisierung zwar voranschreitet, strategische Initiativen aber häufig zu zögerlich umgesetzt werden.
Deutschland führt bei digitaler Reife
Mit 76 Prozent der befragten Unternehmen, die sich als gut oder sehr gut vorbereitet einschätzen, liegt Deutschland klar vor dem europäischen Durchschnitt. Nur sechs Prozent der kleinen und mittleren Betriebe fühlen sich gar nicht vorbereitet – der niedrigste Wert im Vergleich der vier untersuchten Länder.
Dieses Selbstvertrauen deutet auf eine solide Basis der digitalen Transformation bei KMU hin, kann jedoch auch dazu führen, dass die Dynamik neuer Technologien wie KI unterschätzt wird.
Operative Digitalisierung zahlt sich aus
Die Studie zeigt, dass deutsche Unternehmen ihre Digitalisierung besonders in operativen Prozessen vorantreiben. Während europaweit 46 Prozent der Betriebe KI-Tools wie ChatGPT einsetzen, liegt Deutschland mit 45 Prozent leicht darunter. Der Vorsprung zeigt sich jedoch bei der Nutzung praktischer Systeme:
30 Prozent der deutschen KMU arbeiten mit digitaler Buchhaltung und Finanzmanagement, 27 Prozent nutzen Videokonferenzplattformen, und 30 Prozent setzen auf Online-Buchungssysteme.
Diese Fokussierung auf Kernprozesse verleiht der digitalen Transformation bei KMU eine nachhaltige Wirkung. Mehr als jedes zweite Unternehmen in Deutschland spart durch Automatisierung über zehn Stunden Arbeitszeit pro Woche.
Automatisierung als Erfolgsfaktor
13 Prozent der deutschen Unternehmen berichten sogar von einer Zeitersparnis von mehr als 20 Stunden pro Woche – ein Spitzenwert im europäischen Vergleich. Die konsequente Digitalisierung alltäglicher Prozesse schafft damit eine solide Grundlage für Effizienzsteigerung und Wachstum.
Die digitale Transformation bei KMU in Deutschland verläuft somit pragmatisch: Schritt für Schritt werden wiederkehrende Aufgaben automatisiert, was den Handlungsspielraum der Unternehmen erheblich erweitert.
Sicherheitsbedenken bremsen den Fortschritt
Trotz hoher digitaler Kompetenz äußern 37 Prozent der KMU in Deutschland Sicherheitsbedenken bei der Nutzung digitaler Tools – ein Wert, der europaweit nur von Frankreich übertroffen wird. Fehlende Fachkenntnisse sehen hingegen nur 23 Prozent als Hürde – der niedrigste Wert im europäischen Vergleich.
Damit zeigt sich ein klares Bild: Die digitale Transformation bei KMU wird nicht durch technisches Unwissen gebremst, sondern durch Sicherheitsfragen und regulatorische Unsicherheiten. Datenschutz bleibt ein zentrales Thema, das Vertrauen und Innovation gleichermaßen beeinflusst.
Qonto: Partner für digitale Finanzprozesse
„Unsere Studie macht deutlich, dass der deutsche Mittelstand die Wichtigkeit von Digitalisierung verstanden hat und sich heute schon gut vorbereitet fühlt“, sagt Dr. Malte Dous, Managing Director für Zentraleuropa bei Qonto. „Doch die Geschwindigkeit des Wandels durch KI ist enorm und deshalb müssen Unternehmen konstant dranbleiben.“
Qonto versteht sich dabei als Partner, um die digitale Transformation bei KMU im Bereich Finanzmanagement zu beschleunigen – etwa durch automatisierte Buchhaltung, Ausgabenverwaltung und integrierte Tools, die Zeit und Ressourcen sparen.
KI beschleunigt die nächste Digitalisierungsphase
Die digitale Transformation bei KMU in Deutschland hat eine solide Basis, doch die Integration von Künstlicher Intelligenz wird zum entscheidenden Faktor der nächsten Entwicklungsphase. Unternehmen, die frühzeitig in datengetriebene Prozesse investieren, können ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern.
Gleichzeitig wird klar: Wer das aktuelle Tempo unterschätzt, riskiert, den Anschluss zu verlieren. Die Zukunft des Mittelstands liegt in der konsequenten Verbindung von Digitalisierung, Automatisierung und sicherem Umgang mit KI.
Faktenbox
| Fakten zur digitalen Transformation bei KMU | |
|---|---|
| Studienquelle | Qonto & Appinio, August 2025 |
| Teilnehmende Länder | Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien |
| Anzahl Befragter | 1.600 Entscheidungsträger in KMU |
| Gut digital aufgestellt | 94 % der deutschen KMU |
| Automatisierung spart Zeit | 56 % sparen über 10 Stunden pro Woche |
| Digitale Buchhaltung | 30 % der KMU in Deutschland |
| Sicherheitsbedenken | 37 % der KMU in Deutschland |
| Geringe Qualifikationshürden | Nur 23 % sehen fehlende Kenntnisse als Problem |