TPG erhöht Prognose für 2026 nach Übernahmen in Pharma und Optik

Die The Platform Group AG (TPG) hat ihre Mittelfristprognose für das Geschäftsjahr 2026 angehoben. TPG erhöht Prognose auf einen Nettoumsatz von mindestens 1 Milliarde Euro und rechnet mit einem spürbaren Wachstum im Bruttowarenvolumen (GMV) sowie beim bereinigten EBITDA. Auslöser sind mehrere strategische Übernahmen im Pharmasektor und im Segment Optics & Hearing sowie eine positive Entwicklung des bestehenden Geschäfts.

TPG erhöht Prognose nach starker Expansion im Pharmabereich

Der wichtigste Wachstumstreiber ist die Erweiterung des neu benannten Segments Pharma & Service Goods. Dieses entstand aus dem bisherigen Bereich Service & Retail Goods und reflektiert die zunehmende Bedeutung der Pharmasparte. Bereits seit 2022 gehört die ApoNow GmbH zu TPG. Sie hat sich als Plattform zwischen Pharmaherstellern und Apotheken etabliert und bedient derzeit 200 Hersteller sowie 41.500 Apotheken in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien.

Im September und Oktober 2025 sicherte sich TPG die Mehrheitsübernahme der Apothekia GmbH, Marktführer für Weiterbildungsangebote für Apotheken- und Pharmapersonal in Deutschland. Zudem erwarb TPG 50 Prozent der österreichischen Contracta-Gruppe, die Mehrheitsanteile an Pharmosan und der tschechischen Vamida hält. Das Closing dieser Transaktionen wird nach Zustimmung der Kartellbehörden in Deutschland und Österreich bis Ende 2025 erwartet.

TPG erhöht Prognose auch durch Wachstum in Optics & Hearing

Neben dem Pharmageschäft treibt TPG die Expansion im Bereich Optics & Hearing voran. Nach der Übernahme der Münchener Freudenhaus Optik sollen im Oktober 2025 zwei weitere Unternehmen unter den Marken Beste Aussichten GmbH sowie Karrasch & Nolte hinzukommen. Beide werden an die bestehende Online-Plattform myglasses.de angebunden. Die neuen Optikunternehmen erwirtschaften zusammen einen Umsatz im unteren einstelligen Millionenbereich und verfügen über eine EBITDA-Marge von rund 24 Prozent.

Aussagen von CEO und CFO unterstreichen Strategie

CEO Dr. Dominik Benner erklärte: „Als wir 2022 in die Pharmabranche eingestiegen sind, war das Ausmaß der Dynamik nicht vorhersehbar. Wir haben eine profitable Plattform in einer Nische aufgebaut, die wir nun deutlich erweitern. Unser Ziel ist es, Apotheken in allen Prozessen zu unterstützen – von eCommerce über Warenbeschaffung bis Weiterbildung.“

CFO Bjoern Minnier ergänzte, dass die Ertragskraft der Gruppe weiter steigen werde: „Die aktuellen Übernahmen stärken GMV, Umsatz und EBITDA. Wir planen, in beiden Segmenten weiterhin Zukäufe zu tätigen und diese zu skalieren.“

TPG erhöht Prognose für zentrale Kennzahlen

Vorstand und Management haben die Mittelfristplanung 2026 angepasst. Das GMV soll nun 1,7 Milliarden Euro erreichen (vorher 1,6 Milliarden Euro). Der Nettoumsatz steigt in der neuen Planung auf mindestens 1 Milliarde Euro, bisher lag die Prognose bei über 860 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA soll 70 bis 80 Millionen Euro erreichen statt bisher mehr als 64 Millionen Euro.

Die Zahl der Partnerunternehmen soll weiterhin auf über 18.000 wachsen. Außerdem plant TPG eine Ausweitung des Produktangebots auf den Plattformen um mehr als 20 Prozent. Die bereits erhöhte Prognose für 2025 bleibt unverändert bestehen.

Finanzierungsstrategie bleibt konservativ

Trotz des starken Wachstums verfolgt TPG eine konservative Finanzierungsstrategie. Das Ziel ist eine Nettoverschuldung im Verhältnis zum bereinigten EBITDA von 1,5 bis 2,3. Die Finanzierung basiert auf langfristigen Bankdarlehen, Eigenkapital und einer Anleihe. Ertragsstarke Akquisitionen sollen den operativen Cashflow weiter verbessern.

Die Entwicklung zeigt, dass TPG seine Nischenstrategie konsequent ausbaut. Nach der Anpassung der Mittelfristziele dürfte der Konzern seine Plattformen in den Bereichen Pharma und Optics & Hearing weiter skalieren. Weitere Übernahmen in beiden Segmenten werden geprüft, um das Angebot für Partner und Endkunden zu erweitern.

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