Discounter wachsen: Lebensmitteleinzelhandel 2024 im Überblick

Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel zeigt sich 2024 ein klares Bild: Discounter wachsen stärker als andere Betriebsformen. Laut aktuellen Strukturdaten des EHI Retail Institute legten sie sowohl bei den Umsätzen als auch in der Stabilität ihrer Standorte am deutlichsten zu. Während Großflächen stagnierten, konnten Discounter ihre Marktstellung ausbauen.

Umsatzentwicklung: Discounter wachsen am schnellsten

Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland erwirtschaftete 2024 einen Nettoumsatz von 209,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von über 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (204,5 Milliarden Euro). Besonders deutlich zeigt sich, dass Discounter wachsen: Sie steigerten ihren Umsatz um 3,3 Prozent auf 97,7 Milliarden Euro.

Supermärkte legten um 2,5 Prozent auf 65,9 Milliarden Euro zu. Große Supermärkte erreichten 22,4 Milliarden Euro, was einem Plus von rund 2,3 Prozent entspricht. SB-Warenhäuser (19,1 Milliarden Euro) und sonstige Lebensmittelgeschäfte (4,6 Milliarden Euro) bewegten sich dagegen kaum.

Anzahl der Geschäfte: Discounter bleiben stabil

Auch bei der Zahl der Filialen bleibt der Trend erkennbar. Insgesamt wurden 2024 in Deutschland 36.565 Lebensmittelgeschäfte gezählt, 263 weniger als im Vorjahr. Während Supermärkte einen Rückgang von 225 Standorten auf 10.700 hinnehmen mussten, zeigen sich Discounter stabil: Sie betrieben mit 15.976 Filialen nahezu unverändert viele wie im Vorjahr.

Große Supermärkte konnten ihre Zahl leicht von 1.290 auf 1.300 steigern. Die SB-Warenhäuser legten um fünf auf 689 Standorte zu. Auffällig ist die Entwicklung der Kleinflächen, die nach starkem Rückgang in den Vorjahren mit 7.900 Geschäften nur noch 50 weniger verzeichneten als 2023.

Preisbewusstes Einkaufsverhalten begünstigt Discounter

Dass Discounter wachsen, liegt auch am veränderten Konsumverhalten. Viele Haushalte achten verstärkt auf den Preis, nicht zuletzt wegen geopolitischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Zurückhaltung. Während große Flächen kaum zulegen, bieten kompakte und preisorientierte Formate attraktive Alternativen.

Die Expansion erfolgt dabei weniger über die Eröffnung neuer Standorte, sondern durch Standortoptimierung. Weniger rentable Geschäfte werden geschlossen, dafür entstehen an strategisch besseren Lagen neue Filialen.

Discounter wachsen auch in Zukunft

Die Strukturdaten verdeutlichen, dass Discounter wachsen und ihre Position im Wettbewerb festigen. Angesichts anhaltender Preisorientierung im Konsum dürfte sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen. Gleichzeitig stehen klassische Supermärkte und großflächige Formate vor der Herausforderung, ihr Profil im veränderten Marktumfeld zu schärfen.

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