ZEW-Index: Wirtschaftliche Erholung in Deutschland setzt sich fort
Die wirtschaftliche Erholung in Deutschland gewinnt im Juli 2025 weiter an Dynamik. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen steigt auf plus 52,7 Punkte und liegt damit 5,2 Punkte über dem Vormonatswert. Auch die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage verbessert sich merklich: Der Lageindikator klettert um 12,5 Punkte auf minus 59,5 Punkte. Dies unterstreicht eine wachsende Zuversicht unter den Finanzmarktexperten hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung.
Positive Stimmung trotz geopolitischer Risiken
Inhaltsverzeichnis
Laut dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) verfestigt sich die Aufhellung der Erwartungen, die bereits in den Vormonaten eingesetzt hatte. Trotz anhaltender Unsicherheiten durch globale Handelskonflikte, insbesondere dem ungelösten US-EU-Zollstreit, erwarten rund zwei Drittel der befragten Experten eine weitere wirtschaftliche Erholung in Deutschland. Der Optimismus wird durch geplante wirtschaftspolitische Maßnahmen wie das Investitionssofortprogramm der Bundesregierung zusätzlich gestützt.
Maschinenbau, Metallproduktion und Elektroindustrie im Fokus
Besonders deutlich ist die wirtschaftliche Erholung in der Industrie zu spüren. Die Erwartungen an die Entwicklung im Maschinenbau und in der Metallverarbeitung steigen stark an, auch die Elektrobranche zeigt sich positiv. Dies spiegelt die Hoffnung wider, dass die deutsche Exportwirtschaft wieder an Schwung gewinnt – gestützt durch eine potenzielle Stabilisierung der globalen Nachfrage sowie durch mögliche politische Fortschritte im internationalen Handel.
Eurozone: Stabile Erwartungen, moderate Lageverbesserung
Auch für die Eurozone insgesamt zeigen sich leichte positive Tendenzen. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für die Eurozone verharren im Juli auf einem vergleichbaren Niveau wie im Vormonat, mit einem Anstieg um 0,8 Punkte auf 36,1 Punkte. Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage verbessert sich ebenfalls, wenn auch deutlich weniger als in Deutschland. Mit minus 24,2 Punkten liegt der Lageindikator für die Eurozone nun 6,5 Punkte höher als im Vormonat.
Zeitliche Einordnung und Ausblick
Die aktuellen ZEW-Daten belegen, dass sich die wirtschaftliche Erholung nach den Herausforderungen der vergangenen Jahre – von Pandemie über Energiekrise bis hin zu geopolitischen Spannungen – allmählich verstetigt. Die Stimmung am Finanzmarkt, ein Frühindikator für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, deutet auf zunehmendes Vertrauen in eine nachhaltige Konjunkturbelebung hin.
Allerdings bleibt die Lage differenziert zu betrachten: Die Einschätzungen zur aktuellen Situation liegen weiterhin tief im negativen Bereich, sowohl für Deutschland als auch für die Eurozone. Zudem bleibt die wirtschaftliche Entwicklung anfällig für externe Schocks, insbesondere durch geopolitische Risiken und eine fragile globale Nachfrage.
Zunehmender Optimismus, aber Risiken bleiben
Der Juli 2025 markiert einen weiteren Schritt auf dem Weg der wirtschaftlichen Erholung in Deutschland. Der deutliche Anstieg des ZEW-Index und die verbesserten Lageeinschätzungen unterstreichen die wachsende Hoffnung auf eine Stabilisierung der Konjunktur. Dennoch bleibt die gesamtwirtschaftliche Lage angespannt, was sich insbesondere in der noch negativen Bewertung der aktuellen Situation zeigt. Ob sich die wirtschaftliche Erholung langfristig festigt, hängt entscheidend von der Entwicklung auf globaler Ebene und den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ab.